Fahrradtour 2022

Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich mehr als 20 Radelnde ein, die Genaueres wissen wollten über Felder und Böden im Hammelsbrunnen und in den Breitwiesen. Auch die Klimaschutzmanagerin der Stadt Weinheim und einige Stadträte konnten begrüßt werden. Zunächst ging es hinter den GRN-Kliniken in den Hammelsbrunnen, wo Gärten und kleinräumige Felder beginnen, die dieses Gebiet kennzeichnen. Hier ein Gewerbegebiet entstehen zu lassen, war einmal geplant. Die Besonderheiten der Gemarkung Hammelsbrunnen erläuterte Diplombiologe Siegfried Demuth:
„Es gab hier nie eine Flurbereinigung. Daher besteht noch diese Kleinräumigkeit, mit gutem Nutzen für die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt.“ Tatsächlich waren Buchfink und Mönchsgrasmücke zu hören, bis vor ein paar Tagen hatte noch eine Nachtigall gesungen, nun sei ihre Saison vorüber. Außer Obst- und Gemüsegärten gab es Hafer- und Maisfelder zu sehen und auch eine bunt blühende Fläche für den ökologischen Ausgleich.

Über den Brunnweg erreichte die Gruppe schließlich die Breitwiesen mit den großräumigeren Feldern, die vor etwa 10 Jahren beinahe Gewerbehallen hätten weichen müssen, wenn nicht die Bürgerinnen und Bürger und die Bürgerinitiative für den Erhalt der Felder eingesetzt hätte. Schon auf dem Weg zeigte Landwirt Stephan Müller ein Weizenfeld, auf dem vor ein paar Monaten das neue Projekt der Regenerativen Landwirtschaft begonnen wurde. Dieses Vorhaben wird dank der Unterstützung der Stadt Weinheim wissenschaftlich begleitet. Auf sieben Jahre ist das Projekt in der Feldflur angelegt, da Boden sich sehr langsam verändert. In den USA ist die Methode schon seit einigen Jahren erprobt. Ziel ist vor allem besonders bodenschonend zu arbeiten, ohne tiefes Pflügen, mit dauerhafter Begründung und so wenig Pestiziden wie möglich. Auf gesundem Boden wachsen auch gesunde Lebensmittel. Die zusätzliche Humusbildung soll durch Förderung der natürlichen Zusammensetzung und der Bodenlebewesen erreicht werden. Noch ist der Unterschied der verschiedenen Feldabschnitte kaum zu erkennen, der gefürchtete Windhalm als Ackerunkraut hat sich fast überall breitgemacht.
In den kommenden Jahren sollen Laboruntersuchungen zeigen, ob der Boden tatsächlich humusreicher wird, also mehr CO2 bindet, und ob er auch fruchtbarer wird. Bei Besuchen im Kraichgau haben dortige Landwirte schon von ihren Erfahrungen berichtet. Nun soll auch hier in Weinheim diese Methode zeigen, wie gut sie bei einer Bodenverbesserung helfen kann.
Die Vorsitzende des Vereins „BI Breitwiesen“ Ingrid Hagenbruch zeigt sich überzeugt, dass hier ein nachahmenswertes Projekt begonnen wurde. Schließlich seien landwirtschaftliche Flächen nicht nur für unsere Ernährung von Bedeutung, sondern auch für den Klimaschutz. Erfreut war sie über die zahlreichen Interessierten, dabei auch Landwirte. So sei zu hoffen, dass der Schutz unserer Feldflur auf Dauer besser verankert wird und bodenschonendere Bewirtschaftung sich hier bewährt und zum Standard wird.

Bericht aus der Weinheimer Woche

Radtour der BI Breitwiesen

Die Vielfalt der Feldflur

Zur Radtour der BI Breitwie sen fanden sich kürzlich mehr als 20 Radelnde ein, die Genau eres wissen wollten über Felder und Böden im IM Stadtgebiet. Erste Station war der Hammelbrunnen.

Die Besonderheiten der Gemar kung Hammelsbrunnen erläuterte Diplom-Biologe Siegfried Demuth: „Es gab hier nie eine Flurbereinigung. Daher besteht noch diese Kleinräumigkeit, mit gutem Nutzen für die Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt." Tatsächlich waren Buchfink und Mönchsgrasmücke zu hören, Tage zuvor hatte noch eine Nachtigall gesungen. Außer Obst- und Gemüse gärten gab es Hafer- und Maisfelder zu sehen und auch eine bunt blühende Fläche für den ökologischen Ausgleich.

Über den Brunnweg erreichte die Gruppe dann die Breitwiesen. Schon auf dem Weg zeigte Landwirt Stephan Müller ein Weizenfeld, auf dem vor ein paar Monaten das neue Projekt der Regenerativen Landwirtschaft begonnen wurde. Dieses Vorhaben wird dank der Unterstützung der Stadt wissenschaftlich begleitet. Auf sieben Jahre ist das Projekt in der Feldflur angelegt. Ziel ist vor allem bodenschonend zu arbeiten, ohne tiefes Pflügen, mit dauerhafter Begründung und so wenig Pestiziden wie möglich. Die zusätzliche Humusbildung soll durch Förderung der natürlichen Zusammensetzung und der Bodenlebewesen erreicht werden. In den kommenden Jahren sollen Laboruntersuchungen zeigen, ob der Boden tatsächlich humusreicher wird, also mehr CO, bindet, und ob er auch fruchtbarer wird. Bei Besuchen im Kraichgau haben dortige Landwirte schon von ihren Erfahrungen berichtet. Die Vorsitzende des Vereins „BI Breitwiesen" Ingrid Hagenbruch zeigt sich überzeugt, dass ein nachahmenswertes Projekt begonnen wurde. Schließlich seien landwirtschaftliche Flächen nicht nur für die Ernährung von Bedeutung, sondern auch für den Klimaschutz. So sei zu hoffen, dass der Schutz der Feldflur auf Dauer besser verankert und bodenschonendere Bewirtschaftung sich bewährt und zum Standard wird. (pm/red)