Breitwiesen
Klaus Hafner

Die BI Breitwiesen e.V. Weinheim ist Mitglied im Bundesbündnis Bodenschutz und solidarisiert sich mit Bürgerinitiativen, Naturschutz- und Bauernverbänden, um das Bewusstsein für Boden als schützenswerte Ernährungs- und Lebensgrundlage zu wecken und regionale Fehlentwicklungen zu verhindern. Sie appelliert an die kommunalen Entscheidungsträger den Flächenverbrauch konsequent zu stoppen, denn der Erhalt unserer Felder und Wiesen ist lokaler Klimaschutz.

Anlässlich des Weltbodentags am 5. Dezember erinnert der Verein BI Breitwiesen e.V. an das dringend erforderliche Umdenken beim Bodenverbrauch und mahnt die Politik ihre Zusagen zum Bodenschutz einzuhalten. Der Weltbodentag geht auf die Vereinten Nationen zurück, die seit 2005 auf die Bedeutung der natürlichen Ressource Boden aufmerksam machen.

In Weinheim fordern Vertreter aus dem Klimaschutzbündnis, BI Breitwiesen, Naturschutz- und Bauernverband gemeinsam in ihrer diesjährigen Aktion:   Bodenschutz statt Betonschmutz.

„Boden hat keine Kulleraugen oder kuscheliges Fell – dennoch braucht er unseren Schutz mehr denn je“, stellt Uwe Rastetter, Vorstandsmitglied bei BI Breitwiesen e.V., fest. „Unversiegelter Boden ist höchst lebendig und nimmt zahlreiche für uns lebensnotwendige Funktionen wahr“, ergänzt Siegfried Demuth, BUND.

Fritz Pfrang, Karl Bär und Stefan Müller vom Bauernverband: „Statt Regenwälder für Nahrungsmittel abzuholzen und Unmengen CO2 freizusetzen, ist es besser Lebensmittel auf unseren Äckern zu produzieren.“ Gute Böden sind die Basis regionaler Lebensmittelversorgung und durch ihre Filterwirkung elementar wichtig für sauberes Grund- und Trinkwasser. Ohne Böden keine Artenvielfalt. Zugleich sind sie der größte CO2-Speicher, der die Erde lokal und global vor Erhitzung schützt.

Aller Erkenntnisse zum Trotz werden unaufhörlich weitere Böden als Bebauungsgebiete „entwickelt“. Mit positiv anmutenden Begriffen wie „Flächenentwicklung“ und „Gewerbepark“ wird verschleiert, dass es um Zerstörung natürlicher Ressourcen geht. Eine der Folgen: Das ohnehin rare Regenwasser kann nicht mehr ausreichend vom Erdreich aufgenommen werden, der Grundwasserspiegel sinkt, Wurzeln vertrocknen. Zudem entstehen im Sommer auf Versiegelungsflächen mitunter Temperaturen von über 70 Grad. Sie wirken wie Heizstrahler auf Mensch, Tier und Pflanze Das gilt für versiegelte Privatgrundstücke und Schottergärten ebenso wie für viele Gewerbegebiete. Um dies zu stoppen, braucht es Kaltluftentstehungsflächen wie Felder, Wald und Wiesen, Flächen wie die Hintere Mult und die Breitwiesen. Der rasante Bodenverbrauch für Verkehrs- und Siedlungsflächen in der Region ist nicht nur ein für jeden sichtbares und nicht mehr verdrängbares Umweltproblem. Meist wird dabei verschwiegen, dass Flächenverbrauch hohe Infrastruktur- und Folgekosten nach sich zieht, die letztlich alle Bürger belasten, stellt Dr. Bernd Hagenbruch fest. Beispiele solcher Art einseitiger Wirtschaftsförderung, die weiteren Boden zerstört, finden sich leider an der Bergstrasse genug: in Weinheim, in Hirschberg und jüngst in Hemsbach. So tragen auch Städte und Gemeinde in unserer Region dazu bei, dass der tägliche Flächenverbrauch in Deutschland immer noch so groß wie 90 Fußballfelder ist. Das entspricht dem Doppelten dessen, was sich die Bundesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie 2002 für das Jahr 2020 auf die Bundesfahne geschrieben hatte, mahnen die Bodenschützer.

Eine Auswahl der eingereichten Bilder unseres Wettbewerbs. Wir bedanken uns bei den Teilnehmern, dass wir ihre Bilder hier zeigen dürfen. Die Bildrechte liegen bei den Bildautoren.