Wie nunmehr bekannt wurde, möchten OB und Teile der Verwaltung das Thema „Hintere Mult“ wieder aufgreifen- allerdings im Hintergrund und ohne Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Es soll eine schriftliche Anhörung durchgeführt werden. Landwirte, Bauernverband Schutzgemeinschaft, Firma BS, Blumenatelier Schumacher, VWU und IG HM sollen sich schriftlich äußern dürfen. Bis morgen soll es den Fraktionen möglich sein, Fragen einzubringen.

Im Jahr 2017 hat der GR den Beschluss für die Gewerbebebauung gefasst , Auslöser war der Wunsch der Firma B&S nach Erweiterung. Nunmehr hat der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg entschieden, dass der Bebauungsplan unwirksam ist. Damit ist der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt- das Verfahren ist „Zurück auf Null“ gesetzt.

Die Hintere Mult (HM) ist ein 12,5 ha großes landwirtschaftliches Gebiet, stadtnahe Kaltluftentstehungsfläche . Die Frage, ob der Boden dort als Grünland erhalten bleibt, berührt nicht nur die Interessen einiger Unternehmer, sondern die Belange der Weinheimer Bevölkerung insgesamt. Wir vermissen bei diesem wichtigen Thema Transparenz und Offenheit. Nach dem VGH-Urteil , der weiteren Zuspitzung der Klimaerwärmung, der absehbaren Ernährungskrise ist weiterer Flächenverbrauch gänzlich neu zu bewerten, auch und gerade von den Bürger*innen. Die Lage hat sich seit 2017 auch wirtschaftlich grundlegend verändert. Die HM ist ein wesentlicher Teil der zukünftigen Entwicklung dieser Stadt und gehört damit in die Zukunftswerkstatt. Es geht um klimatisch wirksame Grünflächen vor Weinheim, um ein wichtiges Kaltluftentstehungsgebiet, das für den Klimaschutz in der Weststadt und Südstadt essentiell ist, um Felder, die landwirtschaftliche Betriebe dringend benötigen und die für unsere Ernährung bedeutsam sind.

Möglichkeiten , auch den Interessen der Unternehmen gerecht zu werden, gibt es anderweitig.

Wenn OB Just und der GR es ernst mit der Zukunftswerkstatt meinen, wird die weitere Entwicklung der 125 000 qm großen Grünfläche in den städtebaulichen Rahmenplan eingebracht . Bi und Bauernverband kritisieren scharf, parallele Entscheidungen durch den GR im Hintergrund auf den Weg zu bringen. Dies passt nicht zur Kernaussage eines offenen –auch ergebnisoffenen – Verfahrens bei der Zukunftswerkstatt.

Diese solle sich mit dem Thema befassen und ihre Empfehlung an den GR geben.