Bodenverbesserung und Klimaschutz
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• Projektgegenstand
Ein Wandel in der Gesellschaft in Bezug auf Klimaschutz und Erhalt natürlicher Ressourcen und die rasante Entwicklung im Bereich des Flächenverbrauchs machen ein Umdenken bei der Ausweisung von landwirtschaftlichen und Naturflächen für andere Nutzungen unabdingbar. Darüber hinaus ist die sorgsame, regenerative und angepasste Bodennutzung durch die Landwirtschaft Voraussetzung für den Erhalt der Ressource Boden für kommende Generationen. Die Förderung des Bodenlebens spielt in diesem Zusammenhang für Bodenfruchtbarkeit und CO2-Speicherung in Böden eine zentrale Rolle. Das vorliegende Projekt untersucht vor dem Hintergrund regionalspezifischer Gegebenheiten, wie sich Maßnahmen zur Bodenverbesserung aus der regenerativen Landwirtschaft auf die Bodenqualität und die CO2-Speicherung im Boden auswirken, inwieweit sich die regenerative Landwirtschaft für Klimaschutz und landwirtschaftliche Produktion in Weinheim eignet und bei Landwirten und Grundstücksbesitzern auf Akzeptanz stößt.
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• Projektdauer
Da eine Regeneration des Bodens nur mittel-bis langfristig möglich ist, ist von einer Projektdauer von mind.7-8 Jahren auszugehen, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen. Dies entspricht den Erfahrungen bei der Umstellung auf diese Bewirtschaftungsform. Ein solcher Zeitraum wäre auch bei der Umstellung auf andere Bewirtschaftungsformen erforderlich.
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• Methodik
Das Bodenleben und damit die Bodenfruchtbarkeit soll im Rahmen von Bewirtschaftung auf Grundlagen der regenerativen Landwirtschaft nachhaltig gefördert werden: Insbesondere geht es um folgende Maßnahmen:
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• ganzjährige Begrünung durch geeignete und angepasste Pflanzen
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• Rückführung von Pflanzenmaterial im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft (Kompost)
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• Diversifizierung des Pflanzenanbaus auf der/den Fläche/en
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• Das Projekt soll auf einer Fläche von ca.3 ha stattfinden. Davon wird 1 ha mit regenerativen Methoden, die anderen 2 Flächen herkömmlich bzw. nach Hofstandard bewirtschaftet.
Folgende Messungen werden einmal vor Beginn der Maßnahmen und anschließend jährlich oder zwei bis drei Jahre nach Beginn der Maßnahmen durchgeführt um die Entwicklung der Böden zu quantifizieren:
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• Bestimmung des Humusgehaltes und des Gehalts an organischem Kohlenstoff (Corg) in zwei Bodentiefen (0-30 cm, 30 -60 cm) (externes Labor)
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• Bestimmung des Kalkgehalts und der Nährstoffgehalte im Boden (Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium)
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• Beurteilung der Bodenstruktur mittels Spatenprobe/Fotodokumentation
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• Abschätzung des Bodenlebens anhand der Zahl und des Gewichts von Regenwürmern
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• Evtl. Messung der mikrobiellen Aktivität im Boden (externes Labor)
Aus landwirtschaftlicher Sicht werden folgende Parameter dokumentiert:
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• Input: Düngermengen (Kompost) und genaue Zeitpunkte
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• output: Erntemengen und genauer Zeitpunkt
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• Angebaute Kulturen mit Aussaatzeitpunkt(en) und Dokumentation der Entwicklung
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• Klima: Temperaturen und Niederschläge (wochen-/.monatsgenau)
Nach dem ersten Beprobungszeitraum 2024 /25 und am Projektende werden Berichte (Zwischenbericht, Abschlussbericht) erstellt und Förderern zur Verfügung gestellt.
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• Projektziel
Am Ende des Projektes steht die Erkenntnis, über die beschriebene Methode durch Bodenverbesserung Klimaschutzziele nachweisbar zu fördern und andererseits landwirtschaftliche Produktion verbessern zu können. Es wird dokumentiert, wie viel CO2 während der Projektlaufzeit auf den betreffenden Flächen pro Quadratmeter/Hektar im Boden gespeichert werden konnte und wie sich der Nitrat- und Phoshorgehalt und die Bodenfruchtbarkeit entwickelt hat. Dies geschieht vor dem Hintergrund regionalspezifischer Gegebenheiten. Durch die Vermittlung der Erkenntnisse und Ergebnisse an Landwirte und die interessierte Öffentlichkeit soll das Verständnis für und die Bereitschaft zu einer naturgemäßen Bodenbewirtschaftung und zum Erhalt der Bodenfunktionen als Grundlage gesunder Ernährung und unverzichtbare Komponente des Klimaschutzes gefördert werden.
Weinheim, den 14.09.2021
Vereinsvorstand Breitwiesen e.V.
Ingrid Hagenbuch