Kein Klimaschutz ohne Bodenschutz
BI Breitwiesen , Bauernverband und Landerlebnis e.V. sehen Defizite im Klimaschutzprogramm
Die von der Stadt Weinheim geplanten Maßnahmen im Zusammenhang des Klimaschutzmanagements weisen nach Auffassung der Weinheimer Bodenschützer erhebliche Defizite auf. Denn der Schutz des Bodens als Grundlage menschlichen Daseins werde erneut ausgeklammert. Völlig unverständlich, meinen Bürgerinitiative Breitwiesen und Bauernverband, da Bodenschutz die effizienteste und nachhaltigste Klimaschutzmaßnahme sei.
„In den letzten 50 Jahren wurde mehr Fläche versiegelt als in 80 Generationen davor. Wenn wir so weiter machen, ersticken wir in unseren Ballungsräumen im Siedlungsbrei“, mahnt Dr. Arnulf Tröscher, der Vorsitzende des Vereins Landerlebnis.
Im Klimaprogramm der Stadtverwaltung sei von Stadtbegrünung die Rede. Dächer sollen begrünt, Bäume gepflanzt und Grünflächen vor Pestiziden geschützt werden. Doch Ackerboden vor Beton zu schützen sei wohl ein Tabu, stellt Ingrid Hagenbruch, Sprecherin der BI Breitwiesen, fest.
Dabei sei unstrittig, dass durch weitere Gewerbe- und Neubaugebiete die freie Landschaft mit ihren Wiesen und Äckern zerstört werde. Die zunehmende Versiegelung ist maßgeblich für die Erwärmung der Umgebung verantwortlich. Jeder wisse, dass sich bebaute Flächen stärker aufheizen, als Felder, Wiesen und Wald. Da versiegelte Flächen kein Wasser mehr aufnähmen, fehle die regulierende Wirkung der Erde. Der Verlust naturnaher Flächen sei eine wesentliche Ursachen für klimatische Veränderungen, dies sei erwiesen.
Deshalb will die BI nicht nur die Begrünung von Flachdächern, sondern insbesondere den Erhalt der Grünflächen um Weinheim. Fritz Pfrang, Vorsitzender des Bauernverbands Weinheim bringt es auf den Punkt: “Mit sogenannten Ausgleichsmaßnahmen soll nur das Gewissen beruhuhigt werden, um weitere Äcker und Wiesen zu versiegeln“.
Die noch vorhandenen Ressourcen müssten konsequent geschützt und erhalten werden. Nicht nur für uns, sondern für künftige Generationen. Darin sind sich Ingrid Hagenbruch, Fritz Pfrang und Arnulf Tröscher einig. Anstatt auf nachhaltige flächensparende und ressourcenschonende Innenentwicklung zu setzen , wetteifern Gemeinden immer noch beim Ausweisen neuer Bau-und Gewerbegebiete untereinander.
Die Bürgerinitiative Breitwiesen, der Bauernverband Weinheim und Landerlebnis e.V. fordern deshalb eine Ergänzung des Klimaschutzprogramms um den
- konsequenten Schutz des Bodens
- Erhalt ökologisch ausgleichender und klimawirksamer Freiflächen sowie
- Absehen von weiterer Versiegelung durch Umsetzung einer Flächenkreislaufwirtschaft.